Bis zum Ausbruch des I. WK führte die Pamir viele Südamerika-Fahrten durch. Mit einer vollen Ladung Salpeter ging sie bei der Insel Palma (Kanaren) vor Anker und verblieb dort bis zum Kriegsende. Nachdem sie in Hamburg ihre Ladung gelöscht hatte, wurde sie als Reparationsleistung an Italien übergeben. 1924 kaufte die Reederei Laisz ihr Schiff wieder zurück und verkaufte sie nach einigen guten Reisen 1931 an den finnischen Reeder Gustaf Erikson, der sie vorwiegend in der Getreide-Fahrt Australien ==> Europa einsetzte. Anfangs des II. WK wurde sie auf der Route Seychellen ==> Neuseeland eingesetzt, bis sie 1941 von Neuseeland als Prise aufgebracht wurde. Nach einer Grundüberholung der Takelage wurde sie unter neuseeländischer Flagge im Pazifik zwischen Neuseeland und der US-Westküste eingesetzt. Nach Kriegsende segelte sie mit einer Getreideladung nach England und wurde dort später als Lagerschiff benutzt. 1951 wurde sie an eine belgische Abwrackfirma verkauft, aber der Reeder Heinz Schliewen und Kapitän Helmut Grubbe konnten das Schiff noch rechtzeitig erwerben.Am 20.07.1951 trafen sowohl die Pamir als auch die Passat wieder unter deutscher Flagge in Travemünde ein. Nach einer Grund- überholung bei den Howaldt-Werken in Kiel verholte das Schiff ab dem 18.12. nach Hamburg. Pamir führte einige Reisen nach Südamerika durch, bevor sie am 28.10.1952 wegen des Konkurses der Reederei Schliewen in Rotterdam festgehalten wurde. Nachdem die SH-Landesbank die Schliewen-Schulden in Holland bezahlt hatte, verlegte das Schiff nach Hamburg, wo sie durch die Landesbank gepfändet wurde. Im April 1954 wurde sie zwangsversteigert. Anfang 1955 wurde die Pamir durch die “Stiftung Pamir und Passat” wieder reise- und seeklar gemacht und führte bis Mai 1957 5 Reisen nach Argentinien durch. Als sie, beladen mit 3.780 t Gerste (bis auf 260 t in Säcken als lose Ladung), die Heimreise antrat, kam sie mit dem Hurrikan Carry in Berührung. Am 27.9.1957 kenterte das Schiff auf 36° nördlicher Breite und 40° westlicher Länge. Trotz einer der größten Rettungsaktionen in der Geschichte der Seefahrt konnten von der 80-Mann starken Besatzung nur 6 Mann lebend gerettet werden.
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