Am Ende des I. Weltkrieges mußten fast alle größeren Schiffe der kaiserlichen Flotte an die Siegermächte aus- geliefert werden. Das Gros der Hochseeflotte wurde in der Bucht von Scapa Flow interniert und dort am 21.6.1919 (Nach Ablauf des Waffenstillstands und eine Woche vor Unterzeichnung des Friedensdiktates von Versailles) von den Besatzungen unter ihrem Befehlshaber, Konteradmiral Reuter, versenkt. Der Reichsmarine verblieben an größeren Einheiten nach dem Friedensvertrag nur 6 Linienschiffe, 6 Kreuzer und 24 Torpedo- boote. Anfang 1919 wurden die meisten der bisherigen Kommandobehörden der Marine aufgelöst, am 26. März 1919 wurde Konteradmiral von Trotha Chef der neugeschaffenen obersten Marinebehörde, der Admiralität. Im April beschloß die Nationalversammlung in Weimar die Bildung der Vorläufigen Reichsmarine mit einer Marine- station der Nordsee in WIlhelmshaven und einer der Ostsee in Kiel. Im März 1921 verabschiedete der Reichstag das Wehrgesetz der Republik, das auch die Schaffung der Reichs- marine festlegte. Am 1.1.1922 wurde schließlich auch die bisherige Reichskriegsflagge durch eine neue ersetzt - im Gegensatz zur schwarz-rot-goldenen, an die demokratische Tradition von 1848 anknüpfende Nationalflagge behielt sie jedoch die Farben Schwarz-Weiß-Rot bei, in gleichbreiten waagrechten STreifenmit eisernem Kreuz in der Mitte, der früheren Gösch der Kaiserlichen Marine entsprechend, aber mit linksseitiger schwarz-rot-goldenen Ecke. Diese wurde am 14. März 1933 durch eine Verordnung des Reichspräsidenten von Hindenburg entfernt.
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