Kreuzer sind eine Klasse von Überwasserkriegsschiffen mit einer Verdrängung ab 5.000 t. Sie verfügen über eine hohe Geschwindigkeit und können mit verhältnismäßig großer Autonomie eingesetzt werden. Ausgestattet mit universell einsetzbaren Waffensystemen und angetrieben von Dampf- oder Gasturbinen, Dieselmotoren oder Kernkraftanlagen können Kreuzer See-, Luft-, Unterwasser- und Landziele bekämpfen.

Die Bezeichnung Kreuzer wurde ursprünglich auf Segelschiffe angewendet, die auch in entfernten Seegebieten selbständig handeln konnten, schnell segelten, eine große Seeausdauer hatten und für die Aufklärung, die Nachrichtenübermittlung, den Schutz der eigenen Seeverbindungen sowie die Störung der feindlichen vorgesehen waren. Ferner sollten sie die eigene Schlachtlinie im Gefecht unterstützen, Branderangriffe und kleine oder gleichartige Kriegsschiffe des Feindes abwehren. Schiffe, die diese Aufgaben zu erfüllen hatten und als Kreuzer bezeichnet wurden, konnten Fregatten, Korvetten oder auch Kriegsbriggs sein. Wann die Bezeichnung Kreuzer zum ersten Mal benutzt wurde, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass sie ab den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts für maschinengetriebene Fahrzeuge gewählt wurde, die ähnliche Eigenschaften wie die genannten Segelschiffe aufwiesen und für ähnliche Aufgaben vorgesehen waren. Das konnten Dampffregatten, Dampfkorvetten und seegehende Kanonenboote sein. In Friedenszeiten hatten sie in den zugewiesen Seegebieten die Macht- und Sicherheitsinteressen ihres Flaggenstaates zu repräsentieren, in Kriegszeiten wurden sie u.a. zur Aufklärung, zum Vorposten- und Blockade- dienst, zur Geschwadersicherung, zu Angriffen auf leichte Flottenkräfte und Handelsschiffe des Gegners sowie zum Schutz der eigenen Seeverbindungen eingesetzt. Obwohl Dampfmaschinen das Hauptantriebsmittel bildeten, wurde erst um die Jahrhundertwende auf die Segeltakelage verzichtet. Mit dem Entstehen der Panzerschiffe wurde der Kreuzer etwa ab Mitte der 60er-Jahre des 19. Jh. eine eigene Kriegsschiffsklasse in Form des Ungeschützen Kreuzers mit einer max. Wasserverdrängung von 6.000 t. Als in den 80er-Jahren die Geschützen Kreuzer und spezielle Torpedoträger entsanden, verloren die Ungeschützten Kreuzer immer mehr an Bedeutung. Neubauten erreichten nur mehr 3.000 t, viele Seestreitkräfte verzichteten ganz auf ihren Bau und auch für die kaiserliche Marine lief mit dem “Geier” 1894 der letzte Ungeschützte Kreuzer vom Stapel.