Unter dem Eindruck des Vorgehens seines unsicheren intalienischen Bundesgenossen sah sich die österreichisch- ungarische Doppelmonarchie ebenfalls zur Aufnahme des Großkampfschiffbaus veranlaßt. Einer der maßgebenden Verfechter war Admiral Montecuccoli, seit 1904 Chef der österreichischen Marinesektion. Ohne das die parlamen- tarischen Voraussetzungen dazu schon vorlagen, gab er auf eigene Verantwortung bei dem Stabilimento Tecnico Triestino 2 Großkampschiffe in Bau, weil dieses Werftunternehmen sonst in Kürze infolge der mangelhaften Auf- tragslage ohnehin seinen geschulten Stamm von Facharbeitern hätte entlassen müssen, der dann bei einer späteren Aufnahme des Großkampfschiffbaus nicht mehr ohne weiteres verfügbar gewesen wäre. Andererseits wollte Graf Montcuccoli nicht bis zur nächsten Tagung der Volksvertreter warten, zumal sich dafür noch gar kein Zeitpunkt ab- sehen ließ. Der Erfolg gab seiner Initiative recht, denn der 1911 von ihm vorgelegte Flottenplan wurde von den Dele- gierten angenommen und sicherte nicht nur den Bau dieser beiden, sondern darüber hinaus noch zweier weiterer Groß- kampfschiffe. Insgesamt legte dieser Plan die Stärke der K.u.K.-Mairne auf zukünftig 16 Schlachtschiffe, 12 Kreuzer, 24 Zerstörer, 72 Torpedoboote, 12 U-Boote, 8 Donau-Monitore und 12 Donau-Patrouillenboote fest.
Aus “Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905-1970” von Siegfried Breyer
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