1940/41 verdichteten sich die Gerüchte, wonach in Japan Panzerschiffe zu je 17.000 ts mit 30,5 cm-SK als Handelsstörer im Bau sein sollten. Es wurde daher mit einem Typ gerechnet, der den deutschen Panzerschiffen gleichzusetzen war. Letztere hatten gerade in den ersten Kriegsjahren den Briten erheb- lichen Schaden zugefügt; diese Erkenntnis und der Wunsch, den zu erwartenden japanischen Handels- störern ein schnelles und schwer bewaffnetes Kriegsschiff entgegenstellen zu können, führte zu der Planung von Schlachtkreuzern, einem Typ, der bisher in der amerikanischen Marine nicht vertreten war und von dem überhaupt noch keine eigenen Erfahrungen vorlagen. Jener Mangel an Erfahrungen scheint die Amerikaner veranlaßt zu haben, zumindest in der äußeren Gestaltung der Schiffe Anleihen von fremden Vorbildern aufzunehmen. Dies wird besonders deutlich bei einem Vergleich mit der deutschen Scharnhorst-Klasse. Schiffbaulich waren die Schlachtkreuzer der Alaska-Klasse nichts weiter als einfache Vergrößerungen der Schweren Kreuzer der Baltimore-Klasse, von denen ersten gerade auf den Hellingen lagen. Dazu erhielten sie genau die gleichen Antriebsanlagen wie die Flugzeugträger der Essex-Klasse, die leistungsfähig genug waren, um 33 kn Fahrt herauszuholen. Auch dies wurde allge- mein als ein überzeugender Beweis für die Unkomplizierheit des amerikanischen Kriegschiffbaus ge- wertet. Zunächst waren 6 Schiffe geplant, die Bauaufträge sind am 9.9.1940 erteilt worden. Mitte 1943 wurde das Programm auf drei Schiffe reduziert, offenbar nachdem feststand, daß die Japaner gar keine Handelsstörer gebaut hatten und auch sonst keine lohnenswerten Ziele für diese sehr aufwendigen, aber ihrer relativ schwachen Schutzeinrichtungen halber auch sehr anfälligen Einheiten vorhanden waren. Übrigens wurden sie in der amerikanischen Marine niemals als “Battle Cruisers” bezeichnet, sondern stets als “Large Cruisers”, also als “Große Kreuzer”. Die Baukosten beliefen sich je Schiff auf etwa 74 Millionen US-$.
Auszug aus “Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 bis 1970” von Siegfried Breyer.
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