Wer kennt ihn nicht, die Filme über die wohl bekannteste Meuterei in der Geschichte der Seefahrt. Am 23.12.1787 lief die Bounty aus Spithead aus, um in Tahiti Pflanzenschößlinge des Brotfruchtbaumes zu holen. Die Brotfrucht war als Nahrungsmittel für die Neger-Sklaven auf den britischen Besitzungen in Westindien vorgesehen. Erst am 26.10.1788 erreichte das Schiff Tahiti, da stürmisches Wetter eine Umsegelung von Kap Horn verhinderte. Am 4.4.1789 verließ die Bounty Tahiti mit 1105 Pflanzen an Bord Tahiti mit Kurs Jamaika. Auf der Höhe der Tonga-Inseln kam es zur Meuterei. Fletcher Christian, der 24-jährige Erste Offizier übernahm das Kommando und setzte den Kommandant, Kapitän Bligh mit 18 Mann in einem sieben Meter langen Boot aus, das nach 41 Tagen und einer Seereise von 3.618 sm Timor erreichte. Bligh kehrte nach England zurück und kam vor ein Kriegsgericht, das ihn zwar frei sprach, seinen harten und unmenschlichen Kommandos wegen aber tadelte (Bligh war von 1805-1808 Gouvernour von Neu-Süd-Wales und wurde später Vizeadmiral). Er erreichte aber, daß die Fregatte Pandora nach Tahiti geschickt wurde, um die Meuterer aufzuspüren. Fletcher Christian war zwar nach Tahiti zurückgekehrt, verließ dies aber mit einigen Eingeborenen und Frauen und erreichte 1790 die Insel Pitcairn. Im Jahre 1808 entdeckte der amerikanische Robbenfänger Topaz zufällig die wenigen Überlebenden. Die Bounty war kurz nach der Ankunft verbrannt worden. Direkte Nachkommen der Meuterer leben noch heute auf der Insel und ca. ein Drittel der ungefähr 150 Bewohner heißen Christian. Zur Ironie wurde, daß die Sklaven Westindiens die Brotfrucht ablehnten, weil sie ihnen nicht schmeckte.
Für ihren Film ließ Metro-Goldwyn-Mayer das Schiff nach Originalplänen nachbauen. Es mußte allerdings um 9 Meter verlängert werden, um den großen Filmkameras genügend Beweg ungs- möglichkeiten zu geben. Der Nachbau kostete 700.000 Dollar.
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